Hamburg Trio

Artist photo of Hamburg Trio - Violine, Cello, Klavier

Gegründet wurde das Hamburg Trio im Oktober 2013 von den Musikern Mitsuru Shiogai (Violine), Vytas Sondeckis (Violoncello) und Eberhard Hasenfratz (Klavier): Einem spontanen Impuls folgend studierten die drei Musiker das Klaviertrio H-Dur von Johannes Brahms ein und übertrugen die Aufführung live im Internetradio. Fortan kam es zu einer intensiven Zusammenarbeit; es folgten deutschlandweit Konzerte.

Das Hamburg Trio beschäftigt sich in seinen Konzertprojekten vor allem mit den Gesamtwerken der Komponisten. Ihre CD-Einspielungen dokumentieren diese Arbeit: 2015 erschien Brahmsiade, 2016/17 folgte Schumannia, 2018 die Aufnahme Live in St. Petersburg – Mendelssohn. Für die Aufführung von Beethovens Tripelkonzert mit dem c/o chamber orchester 2018 in Berlin und Hamburg erhielt das Hamburg Trio viel Aufmerksamkeit.

In Japan wurden 2015 im Radiosender NHK FM Best of Classic die gesamten Brahms-Klaviertrios ausgestrahlt. Darauf folgte ein Engagement bei NHK AM Suppin!, das asienweit gesendet wurde. Auftritte in berühmten Konzertsälen überall in Japan standen auf dem Programm, auch in erweiterter Besetzung mit Mitgliedern japanischer Spitzenorchester.

2019 wurde Ulrich Horn neuer Cellist des Ensembles und mit ihm entstand eine besondere klangliche Situation: Mitsuru Shiogai und Ulrich Horn spielen beide auf Instrumenten des Geigenbauers Giovanni Gagliano, die Violine entstand in den 1780ern, das Cello um 1800. Eine absolute Seltenheit, die nun auch den einmaligen Klang des Trios ausmacht.


Mitsuru Shiogai studierte Violine an der TOHO Musikhochschule in Tokio bei Koichiro Harada (Gründungsprimarius des Tokyo String Quartetts), Masafumi Hori und Fuminori Shinozaki (Konzertmeister des NHK-Sinfonieorchesters). Ihr Solistendiplom legte sie an der TOHO Musikuniversität ab. Während des Studiums belegte sie Meisterkurse, beispielsweise bei Rainer Kussmaul, Igor Ozim, Rainer Küchl, György Pauk und Herrmann Krebbers.

Mitsuru Shiogai ist Finalistin und Semifinalistin mehrerer internationaler Wettbewerbe (unter anderem Wieniawski, Paganini, Nielsen, Spohr und Prague-Spring). Von 2004 bis 2016 war sie als Assistentin des Konzertmeisters im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. Gastauftritte hatte Mitsuru Shiogai mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Gewandhausorchester Leipzig oder dem hr-Sinfonieorchester.

Als Gast-Konzertmeisterin spielt sie mit Orchestern in ganz Japan. Sie trat mehrmals als Solistin in Konzerten der japanischen Rundfunkgesellschaft NHK auf, ebenso bestritt sie Soloabende in Japan, Polen, Tschechien und Frankreich.

Mozarts Violinkonzert KV 219 spielte Mitsuru Shiogai mit den Wiener Symphonikern im Wiener Musikverein und auch mehrmals als Solistin mit mehreren Orchestern in Tokio. 2022 wurde sie zum Tokyo Spring Music Festival eingeladen, wo sie die kompletten Brahms-Sonaten aufführte.

Ulrich Horn ist seit 2001 Cellist im hr-Sinfonieorchester. Anschließend an das Studium bei Peter Vogler an der Berliner Hochschule für Musik erhielt er im Rahmen der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker Unterricht bei Ludwig Quandt und Georg Faust. Zusätzliche Impulse folgten in Meisterkursen bei Boris Pergamenschikow, Bernard Greenhouse, David Geringes und Gerhard Schulz (Alban Berg Quartett).

Ulrich Horn spielte regelmäßig bei den Berliner Philharmonikern unter allen wichtigen Dirigenten wie Claudio Abbado, Sir Simon Rattle, Lorin Maazel, Daniel Barenboim und Bernard Haitink. Als Gast-Solocellist trat er unter anderem an der Bayerischen Staatsoper, mit dem Sydney Symphony Orchestra, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken oder dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn auf.

Seit 2013 spielt Ulrich Horn im Festspielorchester Bayreuth. Auftritte als Solist führten ihn zum Beispiel zum Rundfunkorchester Leipzig, dem Schleswig-Holstein-Festival und nach Korea, wo er sein Debüt mit Haydns D-Dur Cellokonzert im Art Center Seoul gab und regelmäßig Meisterkurse unterrichtet. 2011 erschien seine Gesamteinspielung von Max Regers Solosuiten.

Eberhard Hasenfratz war von 1985 bis 1987 Stipendiat des Südwestfunks. Er studierte an den Musikhochschulen in Würzburg und München bei Arne Torger und Eckart Besch. Der vielseitige Pianist war Preisträger verschiedener Wettbewerbe und nahm an mehreren internationalen Meisterkursen und Kammermusikkursen teil, bei renommierten Lehrern wie Alfons Kontarsky, Serge Collot, Martin Lovett, Henry Meyer (LaSalle Quartett) und Norman Shetler.

Nach Lehraufträgen an den Musikhochschulen in Würzburg, Lübeck und Rostock ist er nun als Lehrkraft für Korrepetition mit Kammermusik an der Universität der Künste in Berlin beschäftigt. Eberhard Hasenfratz hat zahlreiche Rundfunkaufnahmen insbesondere mit moderner Klaviermusik und Kammermusik eingespielt. Zudem ist er gefragter Begleiter sowohl auf nationalen und internationalen Wettbewerben, wie dem Deutschen Musikwettbewerb oder dem Carl Nielsen Competition Odense, als auch bei Meisterkursen wie Ticino Musica, dem Festival Ljubljana oder der Sommerakademie der Musikhochschule Wien.

Dabei arbeitete er mit Künstlern wie François Benda, Tomasz Tomaszewski, Michaela Martin, Eduard Brunner, Jürgen Kussmaul, Walter Forchert und Rex Martin zusammen. Zu seinen Kammermusikpartnern zählten neben Musikern führender Orchester in Deutschland François Benda, Tomasz Tomaszewski und Andra Darzins. Von 2006 bis 2022 übernahm Eberhard Hasenfratz die künstlerische Leitung der Konzertreihe der Freunde der Kammermusik Quickborn.

Seit September 2010 ist er auch als zweiter Kirchenmusiker in der evangelischen Kirche am Markt Hamburg-Blankenese tätig und gründete dort 2011 eine Kammermusikreihe im Rahmen der Blankeneser Konzerte. Mit dem Hamburg Trio nahm er alle Brahms- und Schumann-Klaviertrios auf und konzertierte mit diesen Programmen auch in Japan und Russland.

Foto: Jörn Kipping


CDs bei GENUIN

mit Hamburg Trio

CD album cover 'Verklärte Nacht' (GEN 23812) with Hamburg Trio

Verklärte Nacht

Werke für Klaviertrio von Arnold Schönberg, Alexander von Zemlinsky und Franz Schubert

Hamburg Trio Violine, Cello, Klavier

GEN 23812  –  11.4.2023